Mainz in Rheinhessen

Haus "Zum Korb" in Mainz

Spätgotisches Patrizierhaus mit weißem Verputz und roten Sandsteinfenster. In der Mitte des Bildes sieht man den Erkerturm, darunter eine Madonna. Über dem Erkerturm erhebt sich der Treppengiebel. Das Foto ist aus starker Untersicht aufgenommen.
Das Haus zum Korb.[Bild: Stefan Dumont]

Das Haus zum Korb (Am Brand 6) ist das älteste erhaltene Druckhaus in Mainz und neben der Christophskirche das einzige noch bestehende Gebäude, das unmittelbar mit dem Erfinder der Buchdruckkunst, Johannes Gutenberg, in Verbindung zu bringen ist. In dem - im Jahr 1476 mit dem benachbarten Hof Zum Humbrecht vereinigten - Patrizierhaus hatte Peter Schöffer sein Druckerwerkstatt. Der verputzte Backsteinbau mit Sandsteingliederung und der steilen, schmalbrüstigen Treppengiebelwand erhebt sich über einem trapezförmigen Grundriss und besitzt einen polygonalen Eckerkerturm mit Spitzbogenfensterchen. Unter dem Erkerturm be­findet sich eine mit spitzbogigem Baldachin bekrönte Madon­nenskulptur des 14. Jahrhunderts. Das im Zweiten Weltkrieg bis auf die Gie­belwand und Teile der Ostseite zerstörte spätgotische Bürgerhaus war ursprünglich auch im Westen durch Arkaden geöffnet und wurde 1974/75 in einen rekonstruierenden Neubau einbezogen. Die Stempfosten- und Kreuzstockfenster entstammen einer spä­teren Umbauphase und ersetzten kleeblattförmig schließende Zwillingsfenster des 15. Jahrhunderts. Das Gebäude gehört zu den ganz wenigen erhaltenen Patrizierhäusern der Spätgotik und besitzt den einzigen mittelalterlichen Treppengiebel der Stadt.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 2.2: Stadt Mainz. Bearb. v. Ewald Wegner. Worms 1988.
  • Preßler, Karsten: Mainz im Zeitalter Gutenbergs. Ein Gang durch die spätmittelalterliche Stadt. Alzey 2000.

Aktualisiert am: 19.09.2014